Projektarbeiten mit Praxisbezug statt einzelne Übungen bis zur Prüfung

Der IKA-Unterricht ist gemäss Bildungsplan sehr klar strukturiert: pro Semester sind die Lernziele detailliert aufgelistet inkl. Lektionenaufwand sowie Verknüpfung oder Vorwissen aus den anderen Fächern. Man kann also bequem anhand des Lehrmittels Kapitel für Kapitel durcharbeiten und eine Übung nach der anderen machen, begleitet von Lehrerinputs und/oder Lehrfilmen. Und nach Abschluss eines Themas gibt es eine Prüfung mit eindeutiger Aufgabenstellung, klaren Arbeitsanweisungen und 1 richtigen Lösung. Ganz so, wie das QV organisiert ist.

Mir ist es jedoch wichtig, unterschiedliche Methoden und Herangehensweisen im Unterricht zu integrieren. Darum gibt es bei mir das oben genannte Szenario (wenn auch eher im kleineren Rahmen) genauso wie (Projekt)Arbeiten, kurze Einzelaufträge sowie individuelle Lernprodukte. Auf jeden Fall erhalten die abgegebenen Arbeiten ein Feedback und je nach Umfang und Detaillierungsgrad Punkte für eine Sammelnote oder eine separate Erfahrungsnote. Was bleibt ist eine grosse Palette an Ressourcen wie Inputs, Übungen, Kann-Liste, Lehr- und Lernfilme (also von den Lernenden genauso wie von den Lehrpersonen).

Eine solche typische (Projekt)Arbeit ist der soeben durchgeführte Fall „Seriendruck für den Segelverein“. Zwei Klassen haben dazu im Fach IKA resp. Betriebskommunikation (bei den Mediamatikern) 11 Dokumente als Brief, Verzeichnis, Umschlag oder Etikette erstellt, nämlich je eine Teilnehmerliste, Rangliste, Mahnung sowie einen Dankesbrief für Sponsoren, Garderobenzuteilung als Türbeschriftung, Namensschilder, Badges, Tischkarten, einen Essplan sowie Paketetiketten und Startnummern. 

Aus einer Excel-Datei und einem Word-Dokument können unzählige personalisierte Seriendruckdokumente erstellt werden. Eines davon erhielten die Lernenden per Post: Einen persönlichen Brief als Muster inklusive Antwortcouvert für die Reflexion.

Diese 11 Dokumente/Dateien werden auf Vollständigkeit und korrekte Anwendung geprüft, die Qualität wird bewertet sowe eine pünktliche Abgabe. Die Lernenden reflektieren in 200-300 Worten ihre Arbeit und halten persönliche Erkenntnisse fest. Um den Lernenden ein Gefühl für den Serienbrief zu geben, habe ich Ihnen einen (Serien)Brief nach Hause geschickt – per A-Post, mit Antwortcouvert für die Reflexion.

Ausserdem wird der Auftrag von den Lernenden anhand von 5 Skalafragen in Mentimeter bewertet. Dieses Feedback ist für mich relevant, damit ich weitere Projekte (für den Fernunterricht) planen und allenfalls optimieren kann.

Die Lernenden bewerten den Auftrag bezüglich Klarheit, Umfang, Zeit, Lernzuwachs und Praxisbezug (1 „überhaupt nicht“ bis 5 „ja, sehr“)

Wer den Auftrag genau anschauen und sich inspirieren lassen möchte, findet ihn auf TeachOz. Hier habe ich schon einige Projekte aus meinem Unterricht zur Verfügung gestellt, die von anderen Lehrpersonen für Zwecke adaptiert, weiterentwickelt und für den Unterricht verwendet werden dürfen.

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