Kurz durchatmen vor dem nächsten Thema

Kürzlich habe ich eine Präsentation zu bewerteten Arbeiten gehalten und mich bereits in der zweiten Folie darüber ausgelassen, dass die Prüfung am Schluss einer Lernphase lediglich kontrolliere, ob und wie gut das Thema verstanden worden sei. Man gebe eine Note und sage dann dem Lernenden „so, und jetzt gehen wir weiter“. Egal, wie gut die Thematik verankert ist.

Gerade ertappe ich mich, dass ich mich bis anhin genau gleich verhalten habe – obwohl ich keine klassische Prüfung durchführe. Aber schlussendlich bin ich bei einer bewerteten Arbeit, die ich zurückgebe, nicht anders vorgegangen: Egal, wie ausführlich die Beurteilung anhand des Bewertungsrasters, den Kommentaren und meinem Audiofeedback ist – wenn ich einfach das nächste Thema anpacke ohne nochmals eine kleine Schleife einzubauen, dann bin ich in ebenfalls in obige Falle getappt.

Also werde ich folgendes versuchen:

  • Ich fasse zusammen, wo sich die grössten Entwicklungschancen innerhalb einer Klasse befinden.
  • Ich zeige Lösungen, Ideen und Vorgehensweisen, um eine neue Betrachtungsweise einzubringen.
  • Dabei verwende ich hauptsächlich Beispiele von den eingegangen Schülerarbeiten.
  • Die Lernenden suchen sich einen Teilaspekt aus, den sie nochmals vertiefen und überarbeiten wollen.
  • Sie notieren sich, warum sie diese Aufgabe gewählt haben und welche Schwierigkeit sie nun wie gemeistert haben

Natürlich habe ich dieses Vorgehen so oder ähnlich in meiner Ausbildung als Berufsfachschullehrerin gelernt. Aber in der Praxis ist es mir wieder entwischt. Jetzt nehme ich mir die Zeit, das zu korrigieren.

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