Wir alle kennen die eine oder andere Situation, der Technik ausgeliefert zu sein. Und ja, auch mir passiert das eine oder andere und nichts geht mehr. In dieser Woche scheint der Hund aber besonders dicke begraben zu sein. Es hat an einem Montag angefangen und will seit zwei Tagen nicht besser werden. Der ganz normale Wahnsinn also – und dennoch wieder viel gelernt. Denn immer hat es etwas Gutes im Schlechten. Beweis gefällig? Hier meine Story und meine ganz persönlichen Learnings:
1. Stolperstein: Schlüssel vergessen. Wäre ja an und für sich nicht so schlimm, irgend jemand sonst wird sicher die Türe aufschliessen und die Lernenden und mich ins Klassenzimmer lassen. Dumm nur, dass im Schlüssel auch ein Badge steckt. Nur mit meinem Badge kann ich meine Druckaufträge auslösen. Die Prüfungsaufgabe bleibt also im Drucker stecken.
Einzige Lösung dazu: Spurt nach Hause, Schlüssel holen.
2. Stolperstein: Ich bin mit den ÖV unterwegs. Und natürlich – ein Unglück kommt selten allein. Trotz Sprint nach Hause zum Schlüssel und wieder zu Bushaltestelle: Ausgerechnet heute kam der Bus superpünktlich und ich musste zum Bahnhof marschieren. Ich werde also eine halbe Stunde später in der Schule eintreffen und der Unterricht mit 15 minütiger Verspätung beginnen.
Lösung dank TEAMS: Ich kann meine Lernenden via Post (=Gruppenchat) informieren, dass ich später eintreffen werde. Diese Nachricht kommt immerhin knapp 1.5 Stunden vor Unterrichtsbeginn!
3. Stolperstein: Die Prüfung habe ich in TEAMS geplant und wird nach der Lesezeit von 5 Minuten freigeschaltet und ist ab dann zur Bearbeitung offen. Mit meiner Verspätung verschiebt sich der Unterrichtsbeginn, die Lesezeit, der Prüfungsstart und das Zeitfenster für die Abgabe. Ich habe schon befürchtet, ich müsse im Zug mein Surface aufklappen, einen Hotspot einrichten und so die Zeiten ändern. Aber es geht auch einfacher.
Lösung dank TEAMS App auf dem Handy: Ich konnte die vorbereitete Prüfung genauso wie eine nachfolgende Aufgabe – in TEAMS als „geplant“ statt „zugewiesen“ möglich – anpassen und die Zeiten ändern. Es wäre (für mich) mühsam, eine ganze Aufgabe auf dem Smartphone von Grund auf zu platzieren – aber solch kleine Änderung schaffe ich gut.
4. Stolperstein: Ich bin technisch mit leichtem Gepäck – weil Surface Pro – aber schwerem Rucksack – weil Verpflegung für einen ganzen Tag – unterwegs. Selbstverständlich nutze ich in meinem Deuter-Tagesrucksack das separate Laptop-Fach. Der Salatsauce im anderen Fach ist das jedoch völlig egal und die breitet sich ungehindert aus – vom undichten Tupper über den dicken Rucksackstoff zwischen die nicht versiegelten Nähte in die Öffnungen meines Surface. Das Malheur ist vorerst nur auf dem Bildschirm sichtbar, der sich zu einem Drittel zu einem Ölgemälde verwandelt hat. Tags darauf geht aber gar nichts mehr. Niente. Nada. Fertig aus und Schluss mit Compi.
Lösung dank OneDrive: Ich habe zu Hause das eine oder andere alte Gerät herumstehen, das ich nutzen kann. Mein Sony ist zwar sauschwer, überaus langsam und steinalt – und darum nur mit Linux bestückt, Windows11 würde es nicht verkraften. Aber als Übergangslösung funktioniert es, obwohl es immer am Strom hängen muss. Dank OneDrive kann ich im Browser die wichtigsten Dateien bearbeiten und so meine Arbeit prinzipiell weiterführen. Bequem ist es nicht, aber zur Not tut es gerade. Bis mein Gerät geflickt ist – was sicher lange dauern und teuer wird – oder ich ein neues angeschafft habe – was schnell geht und noch teurer ist.