TEAMS als Klassenführungsinstrument

Seit ich am BZZ unterrichte, versuche ich möglichst, mit den zur Verfügung stehenden Instrumenten meine Klasse zu organisieren. Vom physischen Klassenbuch bin ich bald weggekommen – es war nie zur Hand wenn man es brauchte. Gibt es noch Lehrpersonen, die dies heute noch nutzen?

Auf jeden Fall habe ich bald auf dem ehemaligen Portal das Tagebuch verwendet und dort wöchentlich festgehalten,

  1. welche Themen im Unterricht behandelt werden
  2. und wo sie im Lehrmittel zu finden sind
  3. allfällige Aufgaben und Übungen sowie
  4. die Lernziele dazu
  5. und gegebenenfalls Abgabetermine sowie
  6. Prüfungstermine

Das hat mir und den Lernenden bezüglich Transparenz und Struktur sehr geholfen. Ausserdem: Wer aus welchen Gründen auch immer nicht am Unterricht teilnehmen konnte: Hier waren alle Informationen zu finden, was mich als Lehrperson ungemein entlastete.

Das Portal wurde umgebaut und ist jetzt neu unser Intranet. Das ist schlanker – die Site „Tagebuch“ verschwand, dafür kam OneDrive hinzu. Also arbeitete ich mit dem OneNote Kursnotizbuch. Noch immer verwende ich eine Seite für das Tagebuch. Neu hinzugekommen sind

  1. Gliederung der Arbeitsbereiche in „Inhaltsbibliothek (eine Seite, die nur von der Lehrperson bearbeitet werden kann), Zusammenarbeit innerhalb der Klasse (Schreibrechte für alle) sowie persönliche Ordner zum Datenaustausch zwischen Lehrperson und Lernende
  2. Innerhalb der Inhaltsbibliothek konnte ich nicht nur das Tagebuch führen wie bis anhin, sondern auch
  3. eine Site mit Semesterüberblick
  4. eine Site mit Lehrmittel (meistens Links auf Website zum Lehrmittelverlag oder allenfalls geteilte OneDrive-Ordner)
  5. eine Site mit allen Prüfungsterminen meines Faches
  6. sowie Feedbackseite als Resumée einzelner Prüfungen erstellen.
  7. Auf der Zusammenarbeit-Site werden Inhalte aus dem Unterricht für alle und von allen bearbeitet und zur Verfügung gestellt. Initiiert habe ich dies, indem täglich ein Lernender von meinen Inputs ein Protokoll erstellt und hier raufgeladen hat.
  8. Hier sind pro Unterthema neue Register möglich – also bspw. für Word, Excel, PowerPoint, Korrespondenz oder Lernstrategien. Hier findet auch der Austausch innerhalb der Klasse statt. Und ich gebe Feedbacks dazu – bspw. mit einem Kommentar oder einem Sticker.
  9. Und last but not least der 3. Teil des Kursnotizbuches: je einen persönlichen Ordner für die Abgabe von Dateien – Übungen, Aufträge, bewertete Arbeiten oder die eigene Sammlung von Unterlagen wie Spick, Zusammenfassungen o.ä.

Damit werde ich auf jeden Fall so oder ähnlich weiter arbeiten – für alle Klassen, in allen Profilen, aber nur für mein Fach IKA.

Eine Zusammenarbeit mit anderen Lehrpersonen und ihren Fächern ist nun viel einfacher möglich – mit TEAMS (dazu gleich später). Seit 1 Jahr verwende ich zusätzlich zum Kursnotizbuch TEAMS – zuerst als PUQE-Projekt mit zwei IKA-Lehrerkolleginnen, inzwischen nutzen wir im Projektteam EDU-ICT TEAMS auch als Kommunikationsplattform und zum Datenaustausch oder ich habe Versuche mit externen IKA-Lehrpersonen (als Gäste) in der von mir geführten, informellen Gruppe „Digitaler Wandel in der Schule“ gemacht (dazu mehr in einem anderen Blog).

Ich bin von TEAMS begeistert, weil

  • die gesamte Kommunikation innerhalb der Klasse möglich ist – als „Gruppenchat“ im Kanal Unterhaltung oder als einzelner Chat. WhatsApp überflüssig, @ ebenso – das erspart mir mind. 1 Kommunikationsplattform und erfordert weniger Zeit beim allfälligen Management von Informationen und Dateien.
  • Aufträge sind wie bis anhin schriftlich. Neu platziere ich sie in TEAMS Aufgaben, mit Beilagen, Links, Punkte, Termine u.v.a.m.
  • In Aufgaben kann ich viel einfacher und schneller als bis anhin Dateien öffnen, ausführlich kommentieren, mit einem Feedback versehen und bewerten – Punkte oder Noten.
  • Verspätete Abgaben sind möglich – wenn ich dies so einstelle – die Verzögerung ist sofort sichtbar.
  • A propos: Dateien innerhalb einer Klasse können die Dateien hier angelegt werden. Wie dies aber ab einfachsten und gut strukturiert organisiert wird, ist noch etwas klärungsbedürftig – da fehlen mir noch gute Ideen und vor allem eine klare Regelung, die für alle gilt. Sonst ist Chaos garantiert!
  • Noch nicht ausprobiert aber eine Ahnung davon habe ich, wie die Zusammenarbeit mit anderen Lehrpersonen und ihren Fächern aussehen könnte: Indem pro Klasse 1 TEAMS geführt wird und die Fächer als Kanäle erstellt werden. Aber auch hier: es müssen klare Absprachen erarbeitet werden, die für die ganze Schule einheitlich anwendbar ist. Sonst wird’s mühsam mit der Zusammenarbeit.

Ich kenne längst noch nicht alle Möglichkeiten von TEAMS – so habe ich bspw. keine Integration/Verknüpfung mit FORMS-Umfragen oder Quizzen gemacht – was auf jeden Fall innerhalb von Aufgaben möglich wäre. Aber ich habe schon aufwändige Prüfungen gemacht und dabei mit Schrecken feststellen müssen, dass max. 5 Dateien abgegeben werden können – was bei mir schnell möglich ist, wenn ich bereits 3 davon als Grundlagenmaterial mitgeliefert habe. Eines aber weiss ich genau: Ohne TEAMS möchte ich nicht mehr unterrichten – ist mir zu kompliziert, zu aufwändig, zu zeitraubend, zu isoliert, zu wenig vernetzt. 

3 Kommentare

  1. Danke vielmals für diesen positiven Bericht. Ich kann Sie zu 100% unterstützen. Sie schreiben „Ich kenne längst noch nicht alle Möglichkeiten von TEAMS“ – vielleicht haben Sie ja Interesse, einen unserer Workshops zu „Office 365 goes to school“ (www.o365goestoschool.ch) zu besuchen oder für die ganze BZZ individualisierte Workshops zu Office zu buchen? Ich wünsche Ihnen auf jeden Fall weiterhin viel Spass und Erfolg mit Teams, OneNote & Co.

    1. Danke für den Hinweis. Wir werden im September und November innerhalb unserer Schule an diversen Terminen und zu unterschiedlichen Bedürfnissen eine detaillierte Einführung resp. Vertiefung organisieren. Soweit alles parat. Wir bleiben dran…

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